In einem Festgottesdienst in der Handorfer St. Marien-Kirche hat Superintendent Christian Berndt am Pfingstsonntag Gesine Hahn (60) als Prädikantin im Kirchenkreis Winsen eingesegnet. Sie erhält damit das Recht der freien Wortverkündigung und darf ab sofort auch das Abendmahl einsetzen. Als Prädikant*innen bezeichnet man Prediger*innen ohne theologisches Examen, die sich im Prädikantenkurs in die Grundlagen der Theologie und der Predigtlehre eingearbeitet haben.
Vor gut sieben Jahren wollte Gesine Hahn sich mehr ehrenamtlich in der Kirche engagieren und absolvierte einen Lektorenkurs im Kirchenkreis. Seitdem hält sie Gottesdienste mit Lesepredigten. Schließlich wollte sie mehr und absolvierte den Prädikantenkurs der Landeskirche Hannovers, der auch für eine ausgebildete Religionslehrerin knapp zwei Jahre dauert. Zu Pfingsten startete die Absolventin mit einer Predigt über die Sprachverwirrung in Babel. Dabei stand sie noch in zivil auf der Kanzel: Aufgrund der Corona-Pandemie arbeitet die Änderungsschneiderei nur eingeschränkt, so dass ihr Talar bei Gesine Hahns erstem Gottesdienst als Prädikantin noch nicht fertig war – aber schon beim nächsten Einsatz dürfte auch ihr Outfit komplett sein. Sie freut sich sehr über die Beauftragung und Einsegnung: „Ich möchte noch weiterhin viel lernen und so einiges ausprobieren.“ Berndt bedankte sich ganz herzlich bei der Ortspastorin Silke Schmidt, die Gesine Hahn als Mentorin für den Praxisteil der Ausbildung begleitet hat.