Viele Menschen im Kirchenkreis sind zurzeit aktiv für Schutzsuchende - für Geflüchtete, die schon länger hier sind, aber auch für Menschen, die in den letzten Wochen aus der Ukraine nach Deutschland gekommen sind. Die meisten Aktivitäten finden auf lokaler Ebene statt, häufig gibt es wenig Austausch über die Gemeindegrenzen hinaus. Um dies zu ändern, unterstützt Anne Fenderl, Mitarbeiterin des Herbergsvereins Winsen, den Kirchenkreis in der Arbeit mit geflüchteten Menschen für die nächsten drei Monate. Ziel ihrer Tätigkeit ist es, in dieser Zeit eine regionale Perspektive zu ermöglichen und Angebote und Unterstützung besser planen und koordinieren zu können.
„In vielen Kirchengemeinden werden Dinge angeboten und gerade ausprobiert. Das freut mich sehr. Anne Fenderl soll sich als eine Art Kundschafterin im Kirchenkreis einen Überblick verschaffen, wo welche Angebote wachsen und welche Bedarfe bei den Geflüchteten vorhanden sind, um beides miteinander zu vernetzten. Dabei hat sie auch die Angebote anderer Träger im Blick“, beschreibt Superintendent Christian Berndt die Idee hinter dieser Beauftragung.
Anne Fenderl (36) hat Erfahrung als Gemeindepädagogin, als Koordinatorin und in der Sozialen Arbeit. Sie hat mehrere Jahre als Soziale Beraterin einer Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete im Kirchenkreis gearbeitet. Zurzeit führt sie viele Gespräche, um sich eine Übersicht zur Situation der Geflüchteten und auch der ehrenamtlichen und hauptamtlichen Helferinnen und Helfer zu verschaffen. Exemplarisch begleitet sie auch schon Ehrenamtliche und gibt ihre Erkenntnisse daraus an andere weiter. Neben der Begleitung von ehrenamtlich und hauptamtlich Engagierten soll Anne Fenderl die Leitungsgremien des Kirchenkreises beraten. Die Kirchenkreissynode hatte im April beschlossen, die Flüchtlingshilfe als Arbeitsschwerpunkt im Kirchenkreis fortzuführen und dafür in den nächsten zwei Jahren mehr als 200.000,- Euro zu investieren. Um die Investitionen sinnvoll einzusetzen, möchten die Verantwortlichen von ihr erfahren, wo sie Bedarfe sieht und wie die kirchlichen Angebote gestaltet werden können.
„Ich möchte einen Beitrag leisten für die Geflüchteten aus der Ukraine und aus aller Welt und das Ehrenamt stärken: Das Engagement der vielen Menschen ist besonders in der Unterstützung von Geflüchteten so wichtig. Diese Leistungen und die vielen guten Ideen, aber auch die Herausforderungen und Bedarfe möchte ich deutlich machen“, sagt die Koordinatorin.