Zu einem Abend mit Autorin Ayse Bosse hatte der Ambulante Hospizdienst Winsen Ende März eingeladen. Viele ehrenamtliche Mitarbeitende, Erzieherinnen und Lehrerinnen sowie zahlreiche Interessierte erschienen, so dass der Gemeindesaal von St. Marien sehr gut gefüllt war. Lebendig, humorvoll und inspirierend schilderte Ayse Bosse Momente aus ihrer Arbeit als Trauerbegleiterin für Kinder und Jugendliche und stellte Teile aus ihren Büchern „Weil du mir so fehlst“, „Einfach so weg“ und „Ganz schön traurig“ vor. Ihre wichtigste Botschaft: Wenn Kinder trauern, gibt es kein Richtig oder Falsch. Selbst wenn ein Kind einen Zombie-Witz über den verstorbenen Opa mache, sei das Teil der Verarbeitung und erfülle seinen Zweck – nämlich den des Selbstschutzes, weil das Kind gerade keine weitere Traurigkeit mehr verarbeiten könne und dann schon mal albern sei. Sie beobachte immer wieder, wie schnell Kinder zwischen intensiven Gefühlen hin- und herwechseln könnten, was für Erwachsene häufig schwer nachzuvollziehen sei, sagte Ayse Bosse. Vor allem aber bestehe Trauer aus ganz vielen unterschiedlichen Gefühlen. „Besonders gefreut habe ich mich, dass so viele unterschiedliche Menschen hier waren, die für ihre Arbeit oder für den Umgang mit trauernden Kindern und Jugendlichen etwas mitnehmen wollten“, sagt Andrea Kenne, Koordinatorin beim Hospizdienst. „Mich hat beeindruckt, mit welcher Ungezwungenheit und Leichtigkeit Ayse Bosse von ihrer Arbeit berichtet.“