Am Freitagabend fanden in vielen Kirchengemeinden Friedensgebete statt, die Kirchenglocken läuteten für den Frieden in der Ukraine. In Winsen trafen sich die Menschen um 18:00 Uhr zu einer ökumenischen Andacht auf dem Schlossplatz.
„Wir wollen gemeinsam ein Gebet für den Frieden sprechen“, sagt Pastor Markus Kalmbach, der die Andacht zusammen mit seiner Kollegin Ulrike Koehn (beide Kirchengemeinde St. Marien) gestalten wird, gemeinsam mit Pfarrer Matthias Balz (kath. Kirchengemeinde Guter Hirt). Angesichts der Bomben und Panzer frage er sich zweifelnd, ob der Friede eine Chance habe, so Markus Kalmbach. Wie viele Menschen fühle er sich ohnmächtig und ängstlich durch den Angriff auf ein europäisches Land, so dass in diesen Tagen die alten Forderungen aus der Friedensbewegung nach „nie wieder Krieg“ in furchtbarem Gegensatz zu den Bildern in den Nachrichten stehen.
„Die neuen, sich rasant entwickelnden politischen Realitäten verunsichern uns“, sagt Pastorin Ulrike Koehn. „Wir wollen heute Abend zusammenstehen und unseren Sorgen und unserem Mitgefühl Ausdruck verleihen“. Markus Kalmbach ergänzt: „Weil wir hilflos sind, können wir unsere Not und unsere Angst im Gebet vor Gott bringen. Wir sehen die Waffen, aber trotzdem beten wir als Christen für ein Ende des Krieges. Gott wirkt auch dann, wenn wir selbst verzagen und keine Wege mehr sehen können.“
Foto: Ryan Richter