Etwa neunzig Patinnen und Paten feierten am Sonntag das fünfjährige Bestehen „ihres“ Projekts, mit dem vom Kirchenkreis Winsen aus aktuell 750 Waisenkinder im südlichen Afrika unterstützt werden. Peter Hagemann vom Vorstand der Initiative berichtete dazu von seinem letzten Besuch in der Region im Juli: „Die Menschen dort brauchen mehr denn je Unterstützung. Die globale Erwärmung und die gestiegenen Lebensmittelpreise haben die Situation in vielen Gegenden noch einmal verschlimmert. Ich habe erlebt, wieviel wir mit unseren finanziellen Beiträgen durch die Hilfe von ‚Hands at Work‘ vor Ort erreichen können.“ In Videobotschaften gratulierten Mitarbeitende der christlichen Hilfsorganisation den Paten in Winsen und bedankten sich für die Unterstützung. Auch der Gründer von ‚Hands at Work‘, George Snyman, richtete einige Worte per Video an die Anwesenden, in denen er seine Dankbarkeit für das wunderbare Wachstum der Unterstützung selbst in schwierigen Zeiten ausdrückte.
Mit einer Reise nach Südafrika im Jahr 2016 hatte alles begonnen: Pastor Markus Kalmbach, der viele Jahre in dem Land gelebt hat, wollte Interessierten einen Einblick in die vielen Ursachen für Fluchtbewegungen nach Europa geben. Dabei kam der Gedanke auf, die Kinder eines „Carepoints“ der Initiative ‚Hands at Work‘ in Eswatini zu unterstützen. Ein Carepoint ist ein Ort, an dem jeweils mindestens 50 Kinder mit Zuwendung, Essen sowie medizinischer und psychologischer Hilfe unterstützt und in die Dorfgemeinschaft integriert werden. Bereits nach dem ersten Aufruf im März 2017 gab es innerhalb von sechs Wochen 80 Paten, so dass ein weiterer Carepoint in Mozambique mit aufgenommen wurde. Inzwischen unterstützt das Patenprojekt Afrika über zehn Care Points in acht afrikanischen Ländern. „Die Reise war für viele Menschen ein Erlebnis, das ihr Leben verändert hat“, erinnert sich Pastor Kalmbach. „14 Millionen Kinder südlich der Sahara wachsen in Armut ohne ihre Eltern auf. Als Teil der weltweiten Kirche fühlen wir uns hier verantwortlich und erleben selbst, wieviel wir mit unseren Beiträgen für die Menschen mit der Hilfe vor Ort tun können. Ich freue mich sehr, dass sich immer mehr Menschen daran beteiligen – von den 30.000 Personen, die in Winsen leben, und den vielen aus der Umgebung dürfen gerne noch mehr dazukommen!“, so Kalmbach mit einem Lächeln. Auch Superintendent Christian Berndt warf einen kurzen Blick zurück und sprach allen Aktiven und Engagierten seinen Dank und seine Anerkennung aus: „Ich bin froh, dass wir dieses Patenprojekt als Teil des Kirchenkreises haben. Und ich bin dankbar, dass ihr uns mit eurem Projekt über den Tellerrand schauen lasst. Dass ihr manche Probleme hier relativiert durch euren Blick nach außen. Und dass ihr unermüdlich werbt für die Kinder, die ‚Hands at Work‘ anvertraut sind.“
Das Jubiläum endete mit einem Auftritt des Hamburger Chors „Gospel Train“, der zuletzt bei der Verleihung von Udo Lindenbergs Ehrenbürgerschaft in Hamburg gesungen hatte und nun zum ersten Mal nach den Corona-Beschränkungen wieder ein volles Konzert geben konnte.
Weitere Informationen zum Konzept und zu Beteiligungsmöglichkeiten gibt es im Internet unter www.patenprojekt-afrika.de.