Etwa sechs Jahre war Mirjam Valerius als Schulpastorin an den Berufsbildenden Schulen (BBS) in Winsen tätig, bevor sie vor knapp einem Jahr als Vakanzvertretung die Gemeinden in Hanstedt und in Stelle im Kirchenkreis Winsen betreute. Seit 2016 ist sie im Kirchenkreis Winsen aktiv. Im September übernimmt die Pastorin eine Pfarrstelle in der ostfriesischen Gemeinde Steenfelde, am Mittwoch (10. August) wurde sie in der Winsener St. Jakobus-Gemeinde mit einem Gottesdienst verabschiedet. Superintendent Christian Berndt nahm in seiner Predigt Bezug auf Laurentius von Rom, der vor 1.700 Jahren die Menschen als ‚den wahren Schatz der Kirche‘ bezeichnet hat. Berndt übergab Valerius eine Schatzkiste, „um die schönen Erinnerungen mitzunehmen“, so der Superintendent. Er bedankte sich für ihre Tätigkeit: „Mirjam Valerius hat viele Schätze erlebt und ist durch ihre Arbeit selbst zum Schatz für andere geworden.“
„Ich habe eine sehr schöne Zeit hier gehabt. In den Jahren als Schulpastorin hatte ich mit so vielen unterschiedlichen Menschen zu tun, auch mit einigen, die man in Gemeinden eher selten trifft. Die vielen Einblicke in die unterschiedlichen Berufsfelder haben die Aufgabe bereichert. Genauso wichtig waren mir die Gespräche mit Schülerinnen und Schülern, bei denen in der Schule und in ihren bisherigen Leben nicht alles so glatt gelaufen ist. Im Schulfach Religion über Lebensfragen und andere Themen, die die Gesellschaft bewegen, zu sprechen, finde ich ganz wichtig. Wir haben viel über Gerechtigkeit und Lebensstile diskutiert, teilweise auch sehr offen über sexuelle Orientierungen und Geschlechteridentitäten. Im Team mit den Kollegen haben wir den Schülerinnen und Schülern vermittelt, dass jede und jeder mit seiner Lebensform einen Platz in der Gesellschaft finden sollte, gleich, wie jemand glaubt, liebt oder woher jemand kommt, und wir Unterschiede aushalten müssen.“
Ihr Springerjahr in den beiden Kirchengemeinden Hanstedt und Stelle sei für Pastorin Valerius ein guter Übergang gewesen: „Nach der tollen Zeit an der Schule freue ich mich jetzt wieder auf eine Gemeinde. Einige Dinge wie den Kontakt zu den Schülern und den Kollegen werde ich vermissen, allerdings gehört das Benoten nicht dazu. Jetzt ist es für mich Zeit, auch beruflich wieder in einer Gemeinde heimisch zu werden.“ Die Vakanzvertretung für die Kirchengemeinde in Stelle übernimmt Pastorin Andrée Möhl-Berndt, ab Februar wird eine längerfristige Stellenbesetzung angestrebt.