Am Mittwoch nach Pfingsten hatten die ev. Kirchenkreise Hittfeld und Winsen zu einem Pfingstempfang in der St. Marien-Kirche eingeladen. Hans-Joachim Lenke, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks in Niedersachsen, hielt dazu den Festvortrag. Lenke spannte einen weiten Bogen von den Anfängen der Vereinsdiakonie mit Gründung des Rauhen Hauses in Hamburg 1833 bis zur Arbeit der Diakonie heute.
Seit der Zeit der beginnenden Industrialisierung im 19. Jahrhundert sei – unverändert bis heute – die Verbindung von Nächstenhilfe und einem sozialpolitischen Handlungsimpuls zentral für die Arbeit von Diakonie, die Gesellschaft verändere. Diakonie begeistere Menschen, führte Lenke aus. Das Diakonische Werk in Niedersachsen mit 89.000 Beschäftigten sei ein Wirtschaftsfaktor, aber nach wie vor gehe es auch heute darum, Dinge aus Liebe zu tun.
Lenke betonte die Wichtigkeit, Netzwerke zwischen Diakonie und Kirchengemeinden stabil zu halten. Man könne viel voneinander profitieren und von den Stärken des anderen profitieren, so der Vorstandsvorsitzende. In seiner Rede sparte er auch aktuelle Herausforderungen nicht aus: Die Krise in der Pflege, die Aufarbeitung von Missbrauch und der Fachkräftemangel seien aktuelle Aufgaben, denen sich die Diakonie stelle. In der anschließenden Diskussion stand die Herausforderung im Mittelpunkt, wie sich die Gesellschaft um alte und pflegebedürftige Menschen kümmern kann, obwohl die Zukunft der jetzigen Pflegesysteme unsicher ist.
Superintendent Berndt dankte Lenke für den Vortrag, in dem die Leidenschaft für die Sache, Stolz über Gelungenes, Demut vor Versagen und viel Liebe für die Menschen zu spüren waren. Musikalisch wurde der Abend gestaltet von den Kirchenkreiskantoren Reinhard Gräler und Jens Pape.
Zum ersten Empfang des Kirchenkreises seit über fünf Jahren äußerte sich Superintendent Christian Berndt sehr zufrieden: „Neben dem kurzweiligen Vortrag habe ich heute Abend viele Gespräche zwischen Vertreterinnen und Vertretern aus Kirche, Politik und Diakonie erlebt. Dieser Austausch ist wichtig und ich bin froh, dass ein solcher Rahmen wieder möglich ist.“