Wie im vergangenen Jahr haben viele Menschen beim Gedanken an einen Weihnachtsgottesdienst zu Heiligabend gemischte Gefühle. Auch den Verantwortlichen in den Kirchengemeinden ist es nicht leicht gefallen, Entscheidungen darüber zu treffen, wie Gottesdienste durchgeführt werden können – gerade, weil langfristige Planungen immer wieder durch neue Entwicklungen in der Ausbreitung der Pandemie angepasst werden mussten. Glücklich über die Kreativität der dabei entwickelten Lösungen zeigte sich Superintendent Christian Berndt: „Die Verantwortlichen vor Ort haben mit viel Aufwand und Herzblut ein sehr vielfältiges Programm auf die Beine gestellt, um die frohe Botschaft mit möglichst vielen Menschen zu teilen. Ich freue mich sehr, dass so viele Angebote in den Kirchengemeinden entwickelt wurden, die für die jeweilige Situation gut passen. Den Planenden und Durchführenden bin ich sehr dankbar für ihren großen Einsatz.“
Viele Gottesdienste werden im Freien stattfinden, um die Ansteckungsgefahr möglichst gering zu halten. Dabei wurden naheliegende und eher ungewöhliche Orte gewählt: in Fliegenberg, Drennhausen und anderswo wird der Platz vor dem Kirchgebäude genutzt, in den Gemeinden Salzhausen-Raven und Stelle stellen Familien der nahegelegenen Höfe Bereiche auf ihrem Gelände für einen Gottesdienst zur Verfügung oder es wird der Schützenplatz aufgesucht. Weihnachtswege in Ashausen und Ramelsloh nutzen die umliegenden Gegenden. Die St. Marien-Gemeinde feiert Gottesdienste auf dem Winsener Schlossplatz.
Für die Gottesdienste in den Kirchen gelten häufig die 2G-Regelungen. Einige Gemeinden ermöglichen auch ungeimpften Menschen durch 3G-Regelungen, mit einem frischen Negativtest an den Gottesdiensten teilzunehmen – dabei ist für Heiligabend in manchen Gemeinden eine Anmeldung notwendig.
Für diejenigen, die zu Heiligabend keinen Menschen außerhalb ihres engsten Kreises begegnen möchten, veröffentlicht der Kirchenkreis Winsen eine Andacht unter der Überschrift „O du fröhliche“ mit Worten von Superintendent Christian Berndt und Musik vom Kreiskantor für Popularmusik Jens Pape auf der Internetseite.
Die meisten Gemeinden haben bei den Vorbereitungen keinen Aufwand gescheut: anstelle des einen Gottesdienstes für alle gibt es in der Gesamtkirchengemeinde Salzhausen-Raven neun Termine an fünf verschiedenen Orten. „Im letzten Jahr haben wir drei Tage vor Weihnachten mehrheitlich entschieden, alle Präsenzveranstaltungen abzusagen. Viele der Ideen können jetzt in diesem Jahr umgesetzt werden“, sagt Pastorin Alexandra Powalowski. „Natürlich ist der Aufwand höher als sonst, weil wir parallel in verschiedenen Szenarien planen müssen und die Anmelde- und Einlassprozedur viel Vorarbeit benötigt. Wir machen das, weil es für uns im letzten Jahr nicht schön war, Heiligabend ohne ‚echte‘ Gottesdienste vor Ort zu feiern. In diesem Jahr nutzen wir viele verschiedene Orte unter freiem Himmel, an denen die Menschen gut auf Abstand zusammenkommen können. Es ist uns wichtig, da zu sein: Vom Weihnachtsfest geht Hoffnung und Trost aus, und das haben wir alle gerade nötig.“