Dorfpastorin Anja Kleinschmidt verlässt Ashausen

31. Januar 2022

Seit 2008 ist Anja Kleinschmidt die Pastorin der Kirchengemeinde in Ashausen, bereits seit 25 Jahren ist die ehemalige Schulpastorin im Kirchenkreis Winsen aktiv. Nun wird sie Abschied nehmen, um sich einer neuen Aufgabe in der neu gegründeten Paul-Gerhardt-Gemeinde Lüne (Kirchenkreis Lüneburg) zu widmen. 

Viel hat sich in Ashausen seit ihrem Amtsantritt vor mehr als dreizehn Jahren getan: Es gab bauliche Veränderungen auf dem Kirchengelände, das Gemeindehaus hat einen Anbau bekommen, viele Ehrenamtliche haben sich engagiert und gemeinsam mit Anja Kleinschmidt das kirchliche Leben im Dorf gestaltet. „Wir wollen eine offene Volkskirche auf dem Land sein, die im Ort präsent ist“, sagt die Pastorin: „Die Kirchenvorstände und die Gemeinde sind immer offen für neue Ideen und immer experimentierfreudig gewesen. Ich finde es großartig, dass sich alle Generationen bei der Gestaltung des kirchlichen Lebens eingebracht haben. An die vielen Feste und das fröhliche Zusammensein denke ich gerne zurück.“ Ob auf Flohmärkten in Ashausen oder bei Erntedankfesten auf den umliegenden Höfen – zu vielen Gelegenheiten war die Gemeinde vor Ort aktiv. „Mir ist es wichtig, dass die Kirche ein Platz zum miteinander Fröhlichsein ist, aber auch ein Ort, zu dem man kommen kann, wenn man alleine ist oder traurig ist.“ 

Dass Kirche nicht nur am Sonntagvormittag stattfindet, ist dabei schon lange etabliert. Zum Reformationstag beispielsweise wird schon mal die ganze Nacht über in der Bibel gelesen. Wenn an einem Sonntag ein Jugendgottesdienst gefeiert wird, findet dieser zu langschläferfreundlichen Zeiten am Abend statt, die an den jugendlichen Biorhythmus angepasst sind. Offene Angebote wie Erzählcafés und ein biografisches Buchprojekt über Menschen in Ashausen laden zum Mitmachen ein. 

Auch wenn die Veränderungen und die vielen Ideen manchmal anstrengend für die Ehrenamtlichen seien, würden sie laut Anja Kleinschmidt die Gemeinde beleben: „Ich wünsche den Menschen hier, dass sie sich die Freude am miteinander unterwegs sein bewahren und sie sich ihre Neugier erhalten, wenn sie sich auf eine neue Person im Pfarrhaus einlassen. Die nächsten Jahre werden geprägt davon sein, stärker mit den Nachbargemeinden zusammenzuarbeiten und gemeinsam Schwerpunkte zu setzen. Ich bin guter Hoffnung, dass das gelingen wird.“ Sie selbst freue sich auf die neue Aufgabe in der Lüneburger Gemeinde, bei der die Arbeit mit vier evangelischen Kitas ein wichtiger Teil ihrer Tätigkeit werden wird. 

Der Kirchenvorsteher Francesco Cordeddu wünscht ihr im Namen des Vorstands alles Gute: "Pastorin Anja Kleinschmidt war eine echte Bereicherung und im ganzen Dorf bekannt und geschätzt. Sie hat stets mit angepackt, ist offen auf die Menschen zugegangen und hat damit Barrieren abgebaut. In der Jugendarbeit hat sie sich immer sehr engagiert. So wurden unsere drei Kinder bei ihr konfirmiert, so etwas prägt nachhaltig."