Kita im Neubaugebiet Norderbülte eröffnet – Team bereits seit August vollständig

31. August 2021

Die Einwohnerzahl in Winsen wächst stetig und so auch die Zahl der Kinder, die einen Kitaplatz benötigen. Um dem Bedarf an Plätzen gerecht zu werden, ist eine neue große Kindertagesstätte im Neubaugebiet Norderbülte entstanden. Der evangelische Kitaverband Winsen wird Betreiber der Kita in der Norderbülte, die mit sechs Gruppen am 1. September startet. „Es ist uns trotz aller Schwierigkeiten durch den Fachkräftemangel gelungen, 24 neue Mitarbeitende zu finden“, sagt Roman Wolf, Betriebswirtschaftlicher Geschäftsführer des Verbands. „Jetzt freuen sich alle auf den Start in den hellen, freundlichen neuen Räumen.“ Superintendent Christian Berndt (Kirchenkreis Winsen) ergänzt: „Es ist eine hervorragende Kooperation zwischen der Stadt Winsen und der Kirche, bei der wir Hand in Hand zusammengearbeitet haben. Auch die weitsichtige Entscheidung der Stadt, einige Stellen bereits vor der Eröffnung zu besetzen, wird zu einem reibungslosen Start beitragen.

Seit Oktober 2019 wird im Neubaugebiet Norderbülte an dem neuen Bauwerk gearbeitet. Mittlerweile ist hier auf einer Fläche von fast 5.000 Quadratmetern eine zweigeschossige Kita entstanden. Insgesamt 1.330 Quadratmeter Fläche zum Spielen, Bewegen, Ausruhen und Beisammensein stehen den Kindern jetzt zur Verfügung. Dank eines großen Außenbereichs und geräumigen Dachterrassen wird auch das Spielen an der frischen Luft für die Kleinen nicht zu kurz kommen. Das nach knapp zwei Jahren Bauzeit fertiggestellte Gebäude wird mit 68 Elementar- und 45 Krippenplätzen Betreuungsangebote für 113 Kinder bereitstellen. 

Religionspädagogisch betreut wird die Kita durch Pastorin Flore Duda aus der Winsener St. Marien-Gemeinde. Sie wird einmal im Monat mit den Kindern sowohl aus der Krippe, wie aus dem Kindergarten Gottesdienst feiern. „Es ist etwas ganz besonderes, die Kinder von der Krippe bis zur Einschulung zu begleiten und regelmäßig mit ihnen zu singen, beten und den Glauben zu entdecken. Aber nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Eltern bin ich Ansprechpartnerin“, sagt Pastorin Flore Duda. 

Die Kitaleitung übernimmt Rainer Baller (38), die Krippe leitet Nane Tangermann (27). „Das Team hat im August zusammengefunden und steht in den Startlöchern. Nach den langen Vorbereitungen freuen wir uns, jetzt endlich die Kinder reinzulassen“, sagt Baller, der fünfzehn Jahre als Diakon mit Schwerpunkt Kinder- und Jugendarbeit tätig war, bevor er ein Jahr lang als Erzieher den Kitaverband Winsen kennenlernen konnte. Der pädagogischen Idee der evangelischen Träger folgend, stehe auch in der Norderbülte das Kind im Mittelpunkt: „Uns ist wichtig, die Kinder mit ihren Bedürfnissen und Wünschen ernst zu nehmen, sie darin zu unterstützen, eigene Standpunkte zu finden. Wir wollen sie dabei begleiten, ihre individuellen Fähigkeiten und Begabungen zu entdecken. Ich wünsche mir, mit der Kita einen Raum der Geborgenheit zu schaffen, in dem sie sich frei entwickeln können“, so Baller.

Der christliche Grundgedanke ist auch für Nane Tangermann eine Orientierung: „Ich möchte die Kinder auf ihrem eigenen Weg begleiten und dabei meine eigenen Werte vorleben: achtsam gegenüber den anderen sein, wertschätzend miteinander umgehen. Das ist auch meinen Kolleginnen und Kollegen wichtig“, sagt die 27-Jährige, die zuvor bei einem evangelischen Kitaverband in Hamburg tätig war. Sie freue sich, mit einem jungen, motivierten Krippenteam, in dem alle ganz selbstverständlich eigene Verantwortung übernehmen, in das Kitajahr zu starten. Dabei seien sowohl in der Krippe als auch im Elementarbereich viele Dinge noch im Fluss: „Wir wollen die Kinder bei vielen Sachen, wie beispielsweise der Gestaltung der Räume, mit einbeziehen. Die Schwerpunkte innerhalb der Gruppen entstehen auch durch die Bedürfnisse der Kinder und der Erfahrungen und Fähigkeiten der Erzieherinnen und Erzieher. Auch wenn wir natürlich eine gemeinsame Idee haben, sollen nicht alle Gruppen gleich aussehen.“ Auch der endgültige Name der Einrichtung soll in einem gemeinsamen Prozess in den ersten Wochen festgelegt werden.

Um den Kindern eine optimale Kindergarten- und Krippen-Zeit bieten zu können, muss aber nicht nur das pädagogische Konzept stimmen, sondern auch das Umfeld und die Räumlichkeiten. Daher sind bei der architektonischen Planung viele wichtige Details für ein optimales Kinder-Wohlfühlparadies mit eingeflossen. Das neue Gebäude verläuft parallel zur Osttangente. Bei der Süd-West-Ausrichtung ist darauf geachtet worden, dass die Kinder gleich früh am Tag von der Vormittagssonne profitieren können. Aber nicht nur der Außenbereich ist bis ins kleinste Detail durchdacht, auch im Inneren des Gebäudes wurde viel Wert auf ein klares stimmiges Raumkonzept gelegt. So sind sechs Gruppenbereiche entstanden, die sich aus jeweils einem Gruppenraum, einem Sanitärraum, einem Abstellraum sowie einem Schlafraum (Krippe) oder einem vielseitigen Nebenraum (für die größeren Kinder) zusammensetzen. Die Kinder haben so trotz der großen Kita das Gefühl, in ihrem eigenen geschützten Bereich zu sein. 

Im Sinne des Klimaschutzes ist es der Stadt ein wichtiges Anliegen, bei der Kita möglichst hohe energetische Anforderungen zu erfüllen. Entsprechende Maßnahmen sorgen so für einen geringen Heizenergieverbrauch. Zur optimalen Ausnutzung der Wärmeleistung ist ein Fußbodenheizungssystem mit geringer Vorlauftemperatur verbaut worden. „Außerdem haben wir eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung für alle Räume eingebaut, um eine optimale Frischluftzufuhr zu gewährleisten. Diese Anlage ist in allen neuen Kitas der Stadt zu finden“, heißt es von Stefan Schmitt-Wenzel, Architekt bei der Stadt Winsen und Planer des Neubaus. Solare Zugewinne werden durch die großzügig verglaste Süd-West-Fassade erreicht. Auf dem Dach der Kindertagesstätte wurde zudem in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Winsen eine Photovoltaikanlage installiert. Die Baukosten für den Neubau der Kita in der Norderbülte betragen einschließlich der technischen Ausstattung, der Möblierung, der Außenanlagen, der Baunebenkosten sowie der Planungsleistungen rund 5,3 Millionen Euro.

Bürgermeister André Wiese freut sich, dass es trotz der Pandemie und der seit Anfang 2021 herrschenden Baustoffknappheit gelungen ist, die zeitlichen Planungen einzuhalten und die Kita pünktlich am 1. September dieses Jahr zu eröffnen: „Wir sind glücklich über die gelungene Zusammenarbeit mit dem evangelischen Kirchenverband und freuen uns, den Schlüssel jetzt mit einem guten Gefühl übergeben zu können. Auf die zukünftigen Kita-Kinder wartet eine moderne und bestens ausgestattete Kindertagesstätte, die die idealen Voraussetzungen für einen Start ins Leben außerhalb des Elternhauses mitbringt.

Zum ev. Kitaverband Winsen